Täglich machen sich gewiefte Redner Gedanken darüber, wie sie ihr Wissen am besten dem Publikum vermitteln können. Dabei hat sich heute die “Slide-Technik” durchgesetzt – meist mit Hilfe von Microsofts PowerPoint angefertigte Folien (manchmal wird auch auf Apples Keynote zurückgegriffen), die sequenziell abgespult werden und dabei einer immer gleichen Grundstruktur folgen: Inhaltsübersicht, Einleitung, Hauptteil, Schluss. Im Laufe der Zeit haben sich bei diesem Prozess einige Gewohnheiten durchgesetzt, die von sehr zweifelhaftem Nutzwert sind, wie beispielsweise die vielfach gefürchtete “Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit”-Schlussfolie. Zugleich wird die bestehende Präsentationsstruktur jedoch nur äußerst selten hinterfragt, oft wird auf die Folien einfach großzügig Inhalt verteilt, und davon möglichst viel. Die PowerPoint-“Experten” setzen dabei gerne auf einen Folienoverload, bei dem die einzelnen Folien mit einer Aneinanderreihung von ganzen Sätzen besetzt werden. Diese Sätze werden dann möglichst bildschirmfüllend platziert, sodass auf jeder einzelnen Folie nur wenig Freiraum bleibt und dadurch der Umwelt zuliebe wertvolle Lichtpixel gespart werden können.
Abgesehen von solchen Faux-pas muss man sich in jedem Fall die Frage stellen:
Sind Folien überhaupt die beste Präsentationsmethode?
Ich glaube: Nein.
Eine Präsentation erfolgt in der Regel mit der Zielsetzung, ein Publikum mit einem bisher unbekannten Sachverhalt vertraut zu machen. Dabei machen eine gelungene Präsentation aus meiner Sicht vor allem die folgenden Aspekte aus:
- inhaltliche Präzision
- die Vermittlung einer strukturierten Übersicht über den Themenkomplex
- leichte Verständlichkeit
- eine gute Merkbarkeit der vorgestellten Informationen
Unser Gehirn ist nicht so konzipiert, dass wir uns sequenzielle Inhalte leicht merken könnten. Stattdessen verknüpfen wir unsere Gedanken mit Erlebnissen, Orten, Gerüchen und Emotionen. Daher setzt beispielsweise die jahrtausendealte Loci-Methode auf die Verknüpfung von Wissen mit Orten. Diese Methode wird von ausnahmslos allen Gedächtniskünstlern zumindest zu einem Teil verwendet. Durch die räumliche Anordnung von Informationen können wir uns Informationen also deutlich besser merken – da bietet es sich doch an, sich dieser Methode auch bei Präsentationen zunutze zu machen. Wie sich herausstellt, gibt es einen solchen Ansatz bereits:
Prezi[1]alternativ gibt es auch ein ähnliches Open Source-Tool: impress.js
Mithilfe von Prezi lassen sich unglaublich dynamische, einprägsame und herausragende Präsentationen erschaffen. Ich kann daher jedem, der sein Wissen auf eine innovative Art weitergeben möchte, empfehlen sich dieses Werkzeug einmal genauer anzuschauen.
Notes
1. | ↑ | alternativ gibt es auch ein ähnliches Open Source-Tool: impress.js |